Abschrift: Darmstädter Echo, September 2003

Vom Spiel der Linien

DARMSTADT. Auf gelochtem Blockpapier hat der in Darmstadt lebende Eberhard Malwitz Szenen menschlicher Begegnung mit lockerer Tuschelinie und ironischem Biss festgehalten. Die fragilen, teils karikaturhaften Zeichnungen aus den vergangenen Jahren sind im Darmstädter Keller-Klub im Schloss ausgestellt. Für Malwitz sind Zeichnungen Spiel.
Ein Experiment, das sich dem Zugriff festgelegter Interpretationen verweigert, ohne beliebig zu werden. Trotz des Schwungs der Skizze, der sich im torkelden Gang einer Operndiva oder der surreal gespreizten Beinstellung einer Tänzerin äußert, ist die Komposition klar erkennbar. Die Figuren ordnen sich ein in eine Linienführung und ducken ihre verzerrten Körper in die lebendige Grafik, über die wässrig lasierte Erdfarben gekleckst sind. Die Kleinformate leben vom Angedeuteten, sie lassen das Ende der erzählten Geschichte offen.

ats

Die Alte

Die Alte, 2000
Tusche, Aquarell, A5
Dieses Bild war nicht in der Presse, aber
ausgestellt und befindet heute im Privatbesitz